United Internet: Erfolgreich ins neue Geschäftsjahr gestartet
Die United Internet AG, die vom Unternehmer Ralph Dommermuth geleitete Dachgesellschaft aller Aktivitäten, deren bekannteste Marke wohl "1&1" sein dürfte, blickt auf ein erfolgreiches 1. Quartal 2024 zurück. Die Zahl der "kostenpflichtigen Kundenverträge" wurde um 200.000 auf insgesamt 28,65 Millionen Verträge gesteigert. Im Bereich „Consumer Access“ (Privatkunden) kamen 40.000 neue Verträge, bei den Geschäftskunden („Business Applications“) waren es 100.000 neue Verträge. Weitere 60.000 Verträge wurden im Segment „Consumer Applications“ (Anwendungen für Privatkunden) dazu gewonnen.
Umsatz und EBITDA gesteigert
Ralph Dommermuth ist Vorstandsvorsitzender des von ihm gegründeten Unternehmens United Internet
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Das brachte im 1. Quartal 2024 steigende Umsätze auf 1,565 Milliarden Euro (+2,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum, da waren es noch 1,531 Milliarden Euro gewesen. United Internet begründet den "moderaten Umsatzanstieg" mit geringeren Hardware-Umsätzen (insbesondere Smartphones) bei den Privatkunden (29,6 Millionen Euro weniger im Vergleich zum ersten Quartal 2023). Bei der Hardware verdiene man wenig ("margenschwach"), sie hätten aber keine nennenswerten Auswirkungen auf die Ergebniskennzahlen.
Was die Anteilseigner freut: Die Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterten von 318,7 Millionen Euro (2023) um 7,3 Prozent auf 342,1 Millionen Euro im aktuellen 1. Quartal 2024. In diesem Wert sind bereits gestiegene Aufwendungen für den Ausbau des 1&1-Mobilfunknetzes (23,2 Millionen Euro mehr als im 1. Quartal 2023).
EBIT: Höhere Abschreibungen
Der Gewinn vor Steuern (EBIT) waren nicht so hoch wie vielleicht erwartet, dafür wurde mehr Geld in den Ausbau des Glasfasernetzes bei 1&1 Versatel sowie das 1&1 Mobilfunknetz (insgesamt 24,9 Millionen Euro) gesteckt, bzw. abgeschrieben. Das EBIT beträgt aber immerhin 187,0 Millionen Euro (Vorjahr: 188,6 Millionen Euro). Die gestiegenen Abschreibungen – vor allem durch die Inbetriebnahme des 1&1-Mobilfunknetzes - würden aber durch seit Anfang 2024 sukzessiv steigende Kosteneinsparungen bei Vorleistungen kompensiert. Das ist einleuchtend: Dort, wo die Kunden im "eigenen Netz" telefonieren, müssen weniger "Vorleistungen" eingekauft werden.
Aktionäre dürfte das Ergebnis pro Aktie (EPS) interessieren: Es ging von 43 Cent auf 35 Cent zurück. Als Grund nennt United Internet neben der EBIT-Entwicklung (wirkt sich mit einem Cent weniger aus) geringere Gewinne bei bestimmten Beteiligungen (macht drei Cent aus), gestiegene Zinskosten und eine höhere Steuerquote (macht weitere vier Cent) aus.
Im 1. Quartal 2024 wurden 139,7 Millionen Euro investiert, im Vorjahr waren es etwas mehr.
Wie soll es 2024 weitergehen?
Beim Blick in die Zukunft erwartet United Internet einen Anstieg des Konzernumsatzes auf etwa 6,5 Milliarden Euro (letztes Jahr waren es 6,213 Milliarden Euro). Damit soll das EBITDA auf etwa 1,42 Milliarden Euro steigen. Die Investitionen (Cash-Capex) sollen 10 bis 20 Prozent über dem Vorjahreswert von 756 Millionen Euro liegen.
Wer ist United Internet?
Die United Internet AG mit Sitz in Montabaur (Westerwald, Rheinland-Pfalz) hat über 28 Millionen kostenpflichtige Kundenverträge und über 39 Millionen werbefinanzierte Free-Accounts (z.B. bei GMX, web.de etc.), im Unternehmenskern arbeiten 11.000 Menschen. Bekannte Marken von United Internet sind 1&1, GMX, WEB.DE, IONOS, STRATO und 1&1 Versatel (für Geschäftskunden).
Zeitgleich hat auch die 1&1 Unternehmensfamilie ihre Zahlen vorgelegt, über die wir noch berichten werden.
Vor kurzem konnte teltarif.de einen Blick in das Entwicklungslabor von 1&1-Mobilfunk in Ratingen bei Düsseldorf werfen.