Fledderer

Gigabell: Finnische Jippii-Group zahlt 9,78 Millionen Mark für "operatives Geschäft"

Mehrheitseinstieg geplatzt
Von Frank Rebenstock

Übereinstimmenden Berichten zu Folge, übernimmt die finnische Jippii-Group für 5 Millionen Euro (rund 9,78 Millionen Mark) Anlagen und einen Bestand von 60.000 Kunden des insolventen Multiservice-Providers Gigabell. Die Verhandlungen zwischen Gigabell und der Jippii-Group (früher Saunalahti) liefen seit Ende September: Allerdings war der Plan, die vom zwischenzeitlich zurückgetretenen Gigabell-Vorstandschef Daniel David gehaltene Aktienmehrheit von 56 Prozent zu übernehmen, an eine drastische Schuldenreduzierung gebunden gewesen. Angesichts der überraschenden Wendung hin zu der nun verkündeten "kleinen" Lösung scheint diese Bedingung wohl nicht erfüllt worden zu sein. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Dirk Pfeil, sprach von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 50 Millionen Mark. Der nun erzielte Verkaufserlös wird der Insolvenzmasse zufließen, aus der die Forderungen der Gläubiger - allen voran die Deutsche Telekom und STAR Telecom - befriedigt werden müssen. Eine Übernahme der Verbindlichkeiten ist mit dem Kauf nicht vereinbart worden.

Morgen soll in Helsinki eine Pressekonferenz über die Transaktion stattfinden, von deren Ergebnisse wir unseren Lesern natürlich berichten werden. Für die Kunden beruhigend: Die Gefahr, dass die Leitungen abgeschaltet werden, ist damit gebannt. Und für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass Jippii nicht nur die erwarteten 13 Millionen Euro Jahresumsatz erzielt, sondern auch den Service von Gigabell entscheidend verbessert. Angekündigt wurde bereits heute, den Dienst weiter auszubauen.