Jubiläum

simyo: Prepaid-Discounter feiert dritten Geburtstag

Künftig offenbar auch Flatrate für mobiles Internet geplant
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Am 30. Mai 2005 ging mit simyo der erste Prepaid-Discounter im E-Plus-Netz an den Start. Zum Start bot simyo einen Tarif an, der alle anderen Prepaid-Tarife auf dem deutschen Mobilfunkmarkt deutlich in den Schatten stellte. War schon der Start des Tchibo-Prepaidtarifs einige Monate zuvor mit einem Minutenpreis von 35 Cent in alle Netze als Zeichen für günstigere Handy-Tarife aufgenommen worden, so ging simyo mit 19 Cent pro Minute an den Start. Der SMS-Versand kostete 14 Cent - ebenfalls günstiger als die in den meisten anderen deutschen Handy-Tarifen üblichen 19 Cent.

Kein andere Anbieter bot vor dem simyo-Start einen auch nur halbwegs ähnlich günstigen Tarif auf Prepaid-Basis, doch es dauerte nicht lange, bis simyo kopiert und preislich knapp unterboten wurde. Dabei setzte Blau, einer der Mitbewerber, ebenfalls auf eine Kooperation mit E-Plus. Offiziell stellte E-Plus den "Blauen" lediglich den gleichen Tarif wie simyo zur Verfügung. Über Gutschriften realisierte Blau aber unter dem Strich einen Minutenpreis von 17,9 Cent.

Erste Preissenkungen schon 2005

Am 16. November 2005 senkten beiden Discounter dann den Minutenpreis auf 16 Cent. Der SMS-Versand kostete fortan 11 Cent. Damit gaben die Anbieter dem Preisdruck durch neue Mitbewerber wie easyMobile nach, boten aber im Gegensatz zu diesem Unternehmen, das heute unter dem Namen callmobile agiert, die Abrechnung der Gespräche im 60/1-Sekundentakt, während easyMobile nur minutengenau abgerechnet hatte. Weiterer Vorteil bei simyo ist die kostenlose Mailbox. Das ist nicht bei allen Mitbewerbern selbstverständlich.

Sollte der Tarif zunächst möglichst einfach gehalten sein, beugte sich simyo im Jahr 2006 dann doch dem durch Mitbewerber wie ALDI-Talk entstandenen Druck zur Einführung eines Community-Tarifs. Ab 1. September 2006 kosteten die Telefonate von simyo zu simyo nur noch 6 Cent pro Minute. Zum 1. April 2007 wurde Tarif auf 5 Cent gesenkt, während der Minutenpreis in alle anderen deutschen Netze auf 15 Cent reduziert wurde.

Daten-Discounttarif und Handy-Flatrate seit 2007

Zwei Monate zuvor führte simyo zusammen mit Blau und ALDI-Talk den ersten Discount-Datentarif in Deutschland ein. Kostete jedes übertragene Megabyte zuvor mehr als 9 Euro, so wurde der Preis um 97 Prozent auf 24 Cent gesenkt. Nachteil: simyo bot seinerzeit noch keine UMTS-SIM-Karten an, so dass die Kunden die Datendienste nur über GPRS im GSM-Netz nutzen konnten. Das änderte sich am 30. Mai 2007 - zumindest für Neukunden, denn diese bekommen seitdem automatisch USIM-Karten, mit denen auch die UMTS-Nutzung möglich ist. Bestandskunden können für 10 Euro auf eine USIM umsteigen.

Am 1. Oktober 2007 startete simyo schließlich mit seiner Handy-Flatrate. Dieses Mal war der Prepaid-Discounter nicht Vorreiter, denn ALDI-Talk bot seinen Pauschaltarif auf Prepaid-Basis schon einige Wochen früher an. Mit der simyo flat können die Kunden 30 Tage lang zum Pauschalpreis von 15 Euro intern und ins deutsche Festnetz telefonieren, während es für Gespräche zu anderen Mobilfunkkunden beim Minutenpreis von 15 Cent bleibt.