Teurer Brexit: Roaming-Kosten für A1-Kunden explodieren
Teures Roaming in Großbritannien
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logo: A1 Telekom Austria, Montage: teltarif.de
Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ist zum Jahreswechsel endgültig vollzogen worden. Großbritannien und Nordirland gehören nun nicht mehr zum Geltungsbereich des regulierten EU-Roamingtarifs. Die deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber behandeln die britischen Inseln tariflich weiterhin wie ein EU-Land. Daran soll sich bis auf weiteres nichts ändern.
Eine Garantie dafür, dass Roam like at home auch längerfristig in Großbritannien möglich ist, gibt es indes nicht. Das zeigt das Beispiel des österreichischen Mobilfunk-Netzbetreibers A1, der zum 1. Juni sowohl das Vereinigte Königreich selbst als auch das britische Überseegebiet Gibralter aus der Länderliste für den EU-Roamingtarif herausgenommen hat. Für die Kunden bedeutet das: Die Handy-Nutzung in Großbritannien wird teurer.
Nicht nur A1-Kunden betroffen
Teures Roaming in Großbritannien
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Wie die österreichische Tageszeitung Der Standard berichtet, sind von der Neuerung nicht nur direkte Netzbetreiber-Kunden von A1 betroffen. Auch Besitzer von verschiedenen Discounter-SIM-Karten müssen sich auf höhere Roaminggebühren auf den britischen Inseln und in Gibraltar einstellen. Als Beispiele nennt der Bericht die Marken Bob, Yesss und Red Bull Mobile.
War es - wie im Rahmen der EU-Regulierung - bisher möglich, die Inklusivleistungen des österreichischen Mobilfunkvertrags weitgehend auch in Großbritannien, Nordirland und Gibraltar zu verwenden, so fallen jetzt teure 2,49 Euro pro Minute bei abgehenden Gesprächen an. Auch eingehende Anrufe sind mit einem Minutenpreis von 1,49 Euro extrem teuer. Eine SMS kann für 99 Cent verschickt werden und bei Kosten von 1,49 Euro je 100 kB Datenverkehr sollte der mobile Internet-Zugang wohl besser abgeschaltet werden.
Auch Anrufe auf die Insel teurer
Deutlich erhöht hat A1 dem Bericht zufolge auch die Kosten für abgehende Telefonate von Österreich nach Großbritannien. Anstelle der bisherigen 22,8 Cent werden jetzt minütlich 99 Cent berechnet. Für den Versand einer SMS berechnet das Wiener Unternehmen anstelle der bisherigen 7,2 Cent jetzt teure 35 Cent.
Wie es weiter heißt, steht A1 mit seinem Mobilfunk-Brexit auch in Österreich vorerst alleine da. Die Mitbewerber Magenta Telekom und Drei behandeln Großbritannien vorerst weiter wie ein EU-Land. Ähnlich wie die deutschen Provider schließen aber auch Magenta und Drei für die Zukunft nicht gänzlich aus, dass für das Mobilfunk-Roaming im Vereinigten Königreich Aufschläge anfallen.
Allgemeine Tipps und Hinweise für die Mobilfunknutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.