Newsletter 22/01

31.05.2001
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 31.05.2001 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Neues aus der Mailbox: Änderungen bei D2 und Viag Interkom
  2. MobilCom will mit eigener Mobilnetzvorwahl durchstarten
  3. Guthaben auf Telefonkarten darf nicht verfallen
  4. TelDaFax wird Reseller
  5. Wieder mal: Mit 01051 rund um die Uhr für 5 Pfennig die Minute telefonieren
  6. Teledump: Billigpreise in weitere Länder
  7. Neue Flatrates von NetCologne und o.tel.o
  8. Telekom-Hauptversammlung: Massive Kritik an Telekom-Führung
  1. Neues aus der Mailbox: Änderungen bei D2 und Viag Interkom

    Wenn es schon keine neuen Angebote gibt, kann man als Netzbetreiber wenigsten sein Mailboxsystem ändern. So setzt D2 Vodafone seine Umstellungen fort. Jetzt kann man mit der Kurzwahl 5500 sowohl Umleitungen zur Mailbox legen als auch Nachrichten abfragen. Die alten Nummern bleiben aber zumindest vorerst weiter bestehen, so dass man auch "direkten" Zugang zu den beiden Seiten einer Mailbox (Abfrage und Aufsprache) von außen haben kann.

    Auch für Nutzer der D2 Universal Number gibt es eine neue Kurzwahl für die Rufumleitung: Anstelle von 500 und die eigene Rufnummer muss künftig 05 plus die eigene Rufnummer verwendet werden. Zum 15. Juni wird die bisherige Kennziffer der Universal Number abgeschaltet. Mit D2 Universal Number kann man eingehende Anrufe - ähnlich wie bei 0700 - auf beliebige Ziele umleiten. Innerhalb des D2-Netzes und zum Festnetz ist die Umleitung kostenlos, zu Sonderrufnummern, anderen Mobilfunknetzen und ins Ausland dagegen kostenpflichtig.

    Und wo wir schon mal beim Thema Mailboxen sind: Nach der Free & Easy-Karte von E-Plus gibt es nun auch bei LOOP, dem Prepaid-Produkt der Viag Interkom, eine Zwangs-Mailbox. Die bedingten Rufumleitungen (bei besetzt, Nichterreichbarkeit und Nichtentgegennahme) zum netzinternen Anrufbeantworter, die bisher nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden konnten, können nun nicht mehr gelöscht werden. Viag begründet diesen Schritt damit, dass nun alle Kunden die Vorteile der Mailbox nutzen können. Falls man diesen Service nicht nutzen wolle, sei man schließlich nicht verpflichtet, die Mailbox abzuhören.

    Diese Auskunft ist allerdings nur ein schwacher Trost: Bei D1 Xtra und D2 CallYa kann man die Rufumleitungen schon seit geraumer Zeit einrichten und auch löschen. Selbst zu anderen Telefonanschlüssen kann man die Wertkarten von T-Mobil und D2 Vodafone umleiten. Sogar die Lösung von E-Plus ist noch besser, wo man zumindest eine sogenannte Abwesenheitsansage einrichten kann, nach deren Aktivierung Anrufer keine Nachrichten mehr hinterlassen können.

  2. MobilCom will mit eigener Mobilnetzvorwahl durchstarten

    Auf dem Mobilfunkmarkt gibt es wieder Bewegung: Der Büdelsdorfer Anbieter MobilCom will nach Informationen der "Telebörse" ab 1. Oktober mit einer eigenständigen Mobilfunk-Vorwahl ins Rennen gehen. Möglich werde dies aufgrund eines Roaming-Vertrages mit E-Plus, berichtete das Anlegermagazin. MobilCom erhalte dadurch das Recht, in den nächsten zehn Jahren das E-Plus-Netz weitgehend eigenständig zu nutzen. MobilCom könnte auf diese Weise deutlich bessere Einkaufspreise als bisher erzielen und deshalb einen neuen Preiskampf anzetteln. Die neue Vorwahl wird die 01566 sein. Mit dieser neuen Vorwahl wolle MobilCom sich schon jetzt einen eigenen Kundenstamm für die UMTS-Ära aufbauen.

  3. Guthaben auf Telefonkarten darf nicht verfallen

    Nach einem aktuellen Urteil des Kölner Oberlandesgericht, darf das Restguthaben auf Telefon- und Prepaid-Karten nach der Gültigkeitsdauer nicht verfallen. Das berichtete das Telekommunikations-Magazin connect in seiner aktuellen Ausgabe.

    Die Richter hatten geurteilt, dass die Formulierung "gültig bis..." auf der Karte zwar eine vertragliche Bindung zwischen Kartenanbieter und Käufer darstelle, aber gegen das Transparenzgebot verstoße. Der Kunde könne nicht erkennen, dass sein Restguthaben danach verfällt (Az.: 6 U 202/99).

    Die Sperrung der Karte sei daher eine Vertragsverletzung, denn der Anbieter erbringe seine Leistung nicht und mache sich schadenersatzpflichtig, so die Zeitschrift. Der Kunde habe einen Anspruch auf Erstattung des Restguthabens. Der Erstattungspflicht kann der Anbieter "connect" zufolge nur entgehen, wenn er den Kunden, etwa in einem Begleitschreiben, ausdrücklich auf den Sachverhalt hingewiesen hat.

  4. TelDaFax wird Reseller

    Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt, hat die Deutsche Telekom AG ihrem Konkurrenten TelDaFax am Dienstag früh abermals den Netzzugang gesperrt. Dies erfolgte aufgrund eines Urteils in dem Verfügungsverfahren vor dem Landgericht Köln. Zwar hatte das Gericht vor vier Wochen zunächst eine Einstweilige Anordnung gegen die Telekom erlassen, die diese zur Wiederanschaltung von TelDaFax zwang. Gegen diese Verfügung legte die Telekom aber Widerspruch ein, was zu dem zitierten Urteil führte. Hiergegen kann TelDaFax zwar Berufung einlegen, ein Urteil der nächsten Instanz dürfte aber frühestens in ein paar Monaten zu erwarten sein. Selbst dann, wenn dieses zu Gunsten von TelDaFax ausfällt, wäre es viel zu spät, um wieder einen vernünftigen Geschäftsbetrieb aufzunehmen.

    Der Grund für den Gesinnungswandel des Gerichts dürfte sein, dass die ursprüngliche Anordnung aufgrund von Eilbedürftigkeit erfolgt war, ohne dass die Deutsche Telekom angehört wurde.

    TelDaFax gibt aber noch nicht auf, sondern arbeitet jetzt als Reseller von WorldCom weiter. Die Pre-Selection von TelDaFax-Kunden wird in den nächsten Tagen entsprechend geändert werden. Um die Geschäfte in diesem Sinne weiterzuführen, wird TelDaFax sogar eine eigene spezielle Festnetztochter gründen. Analog wird es auch eine Service-Tochter geben, die bestimmte Dienstleistungen für Telefonfirmen erbringt. Das eigene Netz von 2 800  Kilometer Länge soll hingegen verkauft werden, genauso die Internet- und Mobilfunktochter.

    Call-by-Call über die 01030 wird es hingegen künftig nicht mehr geben. Nach der letzten Umstellung vom Sekundentakt auf den 60/1-Takt war TelDaFax aber auch nicht mehr sonderlich interessant gewesen.

    Nächster wichtiger Schritt für TelDaFax ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Juni. Dieses wird entscheiden, ob wirklich einzelne Geschäftsteile weiter betrieben werden können, oder ob die gesamte Firma pleite geht. Nach der neuen Insolvenzordnung kann der Erhalt von wirtschaftlich gesunden Geschäftsteilen auch dann durchgesetzt werden, wenn nicht alle Gläubiger diesem zustimmen. Das ist wichtig, denn die Telekom dürfte einem Sanierungsplan selbst dann ablehnend gegenüberstehen, wenn sie alles Geld zurück bekommt. Einen großen Konkurrenten los zu sein ist einfach mehr wert, als eventuell 65 Millionen Mark Forderungsausfall, weil TelDaFax pleite geht.

  5. Wieder mal: Mit 01051 rund um die Uhr für 5 Pfennig die Minute telefonieren

    Dem Telefonanbieter 01051 ist schon wieder eine Sonderaktion eingefallen: Diesmal erfreuen die findigen Düsseldorfer Call-by-Call-Kunden im ganzen Bundesgebiet mit der "Aktion Junimond". In der ersten Woche des Monats mit den kürzesten Nächten werden Ferngespräche im deutschen Festnetz für 5 Pfennig pro Minute angeboten. Tagsüber ist der 5-Pfennig-Tarif unschlagbar, erfahrene Teltarifleser wissen aber, dass es nachts auch bessere Angebote gibt - schauen Sie doch einfach mal bei unserer Tarifabfrage unter der URL http://www.teltarif.de/tarife/call-by-call/deutschland/festnetz/fern/ vorbei. Die Aktion beginnt am Freitag und dauert bis einschließlich 7. Juni. Abgerechnet wird wie üblich im Minutentakt.

    Außerdem wird die Länderaktion vom 23. Mai bis zum 10. Juni verlängert. Welche Länder Sie besonders günstig erreichen können, erfahren Sie unter der URL http://www.teltarif.de/s/s5242.html .

  6. Teledump: Billigpreise in weitere Länder

    Der günstige Düsseldorfer Anbieter Teledump bietet seit dem 28. Mai weitere Gesprächsziele im Ausland an. Über die 0190-031 können jetzt einige Länder Afrikas, Südamerikas und der Karibik erreicht werden:

    • Algerien: 49 Pf./Min. (auch Mobilfunk)
    • Ghana: 67 Pf./Min. (auch Mobilfunk)
    • Namibia: 51 Pf./Min. (auch Mobilfunk)
    • Simbabwe: 48 Pf./Min. (auch Mobilfunk)
    • Costa Rica: 30,5 Pf./Min. (Mobilfunk 39 Pf./Min.)
    • Ecuador: 60 Pf./Min. (Mobilfunk 67 Pf./Min.)
    • Mexiko: 34,5 Pf./Min. (auch Mobilfunk)
    • Liechtenstein: 13,5 Pf./Min.
    • Estland: 31,5 Pf./Min.
    • Georgien: 39,5 Pf./Min. (auch Mobilfunk)
    Die Taktung erfolgt wie immer im Minutentakt und der Tarif wird vor dem Gespräch kostenfrei angesagt.

  7. Neue Flatrates von NetCologne und o.tel.o

    Der regionale Anbieter NetCologne erweitert sein Angebot um DSL-Produkte für Privat- und Geschäftskunden. Für 111,49 Mark monatlich bekommt der Kunde einen analogen Telefonanschluss und einen DSL-Zugang inklusive Flatrate. Der Grundpreis setzt sich aus der Telefongrundgebühr mit DSL-Anschluss (62,59 Mark Analog) und dem Preis für die DSL-Flatrate "FlatLine" (48,90 Mark) zusammen. Die Anbindung erfolgt per ADSL mit einem Downstream von 1024 kBit/s und einem Upstream von 128 kBit/s.

    Wer lieber eine zeitabhängige Abrechnung bevorzugt, bekommt für 70,41 Mark monatlich den Tarif "TimeLine", bei dem jede Onlineminute 2,94 Pfennige kostet. Die Abrechnung erfolgt im Sekundentakt.

    Wer sich für einen ISDN-Anschluss entscheidet, zahlt in beiden Tarifen nur 2,05 Mark mehr pro Monat. Generell fällt eine Anschlussgebühr in Höhe von 48,90 Mark an. Die Vertragslaufzeit ist abhängig von der jeweiligen Anschlussart.

    Auch o.tel.o möchte sich in die Reihe der Flatrate-Anbieter einreihen und bietet ab 1. Juni den breitbandigen Internetzugang "o.tel.o dsl flat" an. Bei diesem Highspeed-Zugang stehen dem Nutzer Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 768 Kilobit pro Sekunde zur Verfügung.

    Der monatliche Pauschalpreis für die DSL-Flatrate beträgt 48,70 Mark (24,90 Euro). o.tel.o "dsl flat" gibt es in Verbindung mit dem o.tel.o DSL-Komfortanschluss, der monatlich 60,44 Mark (30,90 Euro) kostet.

    Alternativ bietet o.tel.o Dauersurfern, die zum Festpreis surfen möchten, auch die ISDN-Flatrate "o.tel.o flat" an. Diese gibt es in Verbindung mit dem ISDN-Anschluss "o.tel.o komplett" (Grundgebühr 39,90 Mark/20,40 Euro) für monatlich 70,21 Mark (35,90 Euro).

    Die o.tel.o ISDN- und DSL-Flatrate sind in den Städten verfügbar, in denen das Unternehmen seinen ISDN-Ortsanschluss "o.tel.o komplett" anbietet. Dazu gehören zur Zeit 44 deutsche Städte. DSL wird allerdings auch innerhalb dieser Städte nicht flächendeckend angeboten. Bis zum Jahresende sollen rund 70 Städte erschlossen sein.

  8. Telekom-Hauptversammlung: Massive Kritik an Telekom-Führung

    Der Vorstand der Deutschen Telekom wurde wegen des drastischen Einbruchs der T-Aktie auf der Hauptversammlung am Dienstag von zahlreichen Aktionären scharf attackiert. Die Anleger warfen der Konzernspitze vor, durch milliardenschwere Zukäufe wie VoiceStream und den Erwerb der sündhaft teuren UMTS-Lizenzen an dem Kursverfall mitschuldig zu sein. Telekom-Chef Ron Sommer bedauerte am Dienstag in Köln vor 9 500 Anteilseignern den Kursrückgang, zeigte sich aber überzeugt, dass die T-Aktie aus dem Tief wieder herauskommen wird. Zur umstrittenen Wertminderung des Immobilienvermögens in Höhe von fast vier Milliarden Mark forderten verschiedene T-Aktionäre eine Sonderprüfung. Binnen eines Jahres seien 200 Milliarden Euro vernichtet worden, meinte der Aktionärsschützer Marc Tümmler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. "Sie stellen eine konkrete Gefahr für die Aktienkultur in Deutschland dar", sagte Tümmler an die Adresse des Telekom-Vorstandes. Seit ihrem Höchststand im Frühjahr 2000 bis heute hat die Aktie mehr als 70 Prozent an Wert eingebüßt. Telekom-Chef Ron Sommer bedauerte in einer mehr als einstündigen Rede den starken Rückgang der T-Aktie, betonte aber, dass die derzeitige Bewertung seiner Aktie die erstklassige Positionierung und den geschäftlichen Erfolg in keiner Weise widerspiegele. Sobald sich die allgemeine Marktstimmung wieder ändere, werde die T-Aktie eine positive Entwicklung vollziehen.

    Zur umstrittenen Immobilienbewertung wiederholte der Telekom-Chef die bekannte Position des Vorstandes: Die Werte seien stets rechtlich einwandfrei ermittelt worden. Notwendig sei die Neubewertung geworden, weil die Telekom ihre Strategie geändert habe und Teile dieses Vermögens schneller verkaufen wolle. Der öffentlichen Diskussion stelle sich die Telekom. So werde die Bilanz des laufenden Geschäftsjahres durch einen zweiten Bilanzprüfer testiert. Auch die Kritik am Kaufpreis für den US-Mobilfunkanbieter VoiceStream wies Sommer zurück. Das Unternehmen sei die allerbeste Wahl gewesen, weil es mit dem GSM-Standard mit der gleichen Technik arbeite wie Telekom-Unternehmen in Europa. Der US-Markt verfüge bei der Teilnehmerrate von derzeit 40 Prozent noch über ein gewaltiges Potenzial, welches jeden Vergleich in Europa in den Schatten stelle, sagte Sommer. Ab dem 1. Juni wird VoiceStream in den Telekom-Konzern eingegliedert. Und wegen des geänderten Steuerrechts in den Staaten muss die Telekom für VoiceStream weniger ausgeben, als geplant: Statt 7,7 Milliarden Dollar sollen es jetzt nur 4,5 bis 5 Milliarden Dollar sein.


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