Durch das Zusammengehen würde das zweitgrößte Telekommunikationsunternehmen weltweit entstehen - mit einem Umsatz von 115 Milliarden Mark im Jahr. Die deutschen Börsen reagierten auf die Fusionsabsicht allerdings zurückhaltend: Die T-Aktie verlor in den letzten Tagen wiederholt an Wert. Vor allem überrascht die Marktteilnehmer die plötzliche Kehrtwende. Bisher bandelte die Telekom mit der France Telecom, mit der die gemeinsame internationale Tochter "Global One" gegründet worden war. Die Deutsche Telekom will sich aber jetzt aus dieser Beteiligung zurückziehen. Das europäische Kartellamt wird, wenn es die Zustimmung zur Fusion zwischen der Deutschen Telekom und Telecom Italia überhaupt erteilt, das Ende der Kooperation zwischen Deutscher Telekom und France Telecom zur Bedingung machen. Die France Telecom steht also plötzlich alleine da.
Unterdessen hat die Deutsche Telekom erneut hervorragende Unternehmenszahlen gemeldet: Im ersten Quartal '99 wurde genausoviel Gewinn erwirtschaftet wie im Vergleichszeitraum 1998 - trotz der drastischen Preissenkung bei Ferngesprächen zum 1. Januar! Der Umsatz sank allerdings um eine Milliarde Mark - Tribut an die gesunkenen Preise und den zurückgegangenen Marktanteil.
Nochmals deutlich günstiger ist Mistral beim Happy-Tarif, bei dem Ferngespräche nur noch 7 Pfennig pro Minute kosten - rund um die Uhr und sekundengenau abgerechnet! Damit ist Mistral zur Geschäftszeit bei Ferngesprächen billiger als die Deutsche Telekom bei Ortsgesprächen. Allerdings erwartet Mistral für dieses Produkt einen Umsatz von DM 500,- oder mehr im Monat sowie Preselection. Es fällt auf, dass Telefonate zum Mobilfunk und internationale Gespräche beim Happy-Tarif vergleichsweise teuer sind. Anscheinend dient der Ferngesprächs-Superpreis als Lockvogel, um Business-Kunden ans Netz zu bekommen, die in der Regel auch eine große Zahl von Telefonaten zum Mobilfunk oder ins Ausland führen.
CS Telecom, mit 9,5 Pfennig pro Minute ebenfalls ganz vorne dabei bei den Preisbrechern, hat ab sofort einen Mindestumsatz von ca. DM 100,- im Monat eingeführt. Der hohe Mindestumsatz zeigt, wie gering die Margen geworden sind.
Viag Interkom 01090 und Telepassport 01024 haben beide Tarifsenkungen zum 1. Mai angekündigt. Insbesondere wird der Preis für Telefonate nach "Welt 4" (Rest der Welt) auf DM 1,99 bzw. DM 1,96 gesenkt. Bei Viag gibt es ab 1. Mai einen Nachttarif von 5 Pfennig pro Minute zwischen 21 und 6 Uhr.
Einen anderen Weg geht Talknet, der Internet-Ableger von Talkline. Für DM 29,- gibt es einen Internetzugang, bei dem man bis zu 500 Minuten lang kostenlos surfen kann. Überschreitet man das Kontingent, wird ein Entgelt von 5 bis 9 Pfennig pro Minute verlangt, je nach Tageszeit. Das 1000-Minuten-Paket kostet DM 49,-, das 2000-Minuten-Paket DM 79,- im Monat. Bei letzterem gelten die Freiminuten allerdings nur zwischen 20 und 8 Uhr, während die kleineren Pakete auch untertags genutzt werden können.
Die Deutsche Telekom hat unterdessen ein ganz besonders dickes Paket geschnürt: 43200 Online-Minuten für DM 1150,-, und das bei einer Leitung, die 24fach schneller ist als ein normaler ISDN-Internetzugang! Die Rede ist von ADSL, das ab sofort für Geschäftskunden und ab Juli auch für Privatkunden angeboten wird. Allerdings gibt es Beschränkungen beim Datentransfer: Überträgt man mehr als ca. 2,5 Gigabyte im Monat, wird man in die nächsthöhere Volumenkategorie eingestuft, die entsprechend teurer ist.
Weitere Hoffnung auf Preissenkungen im Internetbereich macht die Regulierungsbehörde: Diese prüft den Tarif von 3 Pfennig pro Minute, den die Deutsche Telekom zur Zeit für die Einwahl zu T-Online berechnet. Weitere 3 Pfennig pro Minute werden für T-Online selber verlangt, so dass der Gesamtpreis 6 Pfennig pro Minute beträgt. Ergibt sich aus der Prüfung, dass der günstige Einwahltarif andere Internetprovider benachteiligt, kann die Regulierungsbehörde fordern, dass dieser auch anderen Providern angeboten wird. Insbesondere für Studenten, die über die Universitäten oft über kostenlose Provider verfügen, wäre das eine sehr gute Nachricht.
Hansenet startet ab dem 1. Mai mit einem Nachttarif von 6 Pfennig pro Minute für Ferngespräche. Der Internetzugang kostet künftig zwischen 6,5 und 8 Pfennig pro Minute (ohne Grundpreis) bzw. zwischen 2,5 und 4 Pfennig (monatlicher Grundpreis: DM 50,-). Letzteres ist mit Sicherheit ein attraktives Angebot für Vielsurfer.
Einen ähnlichen Weg geht auch Gelsen-Net: Entweder surft man für 6 Pfennig pro Minute rund um die Uhr (ohne Grundpreis) bzw. für 3 Pfennig gegen ein monatliches Entgelt von DM 29,-. Dieses Angebot gilt bereits seit 1. April.
In der Schweiz ist seit kurzem Call by Call im Mobilfunkbereich möglich, da der Mobilfunkanbieter Swisscom und der Spezialist Telesonique einen Interconnect-Vertrag geschlossen haben: Durch Vorwahl von 10715 können Gespräche vom Swisscom-Handy ins Ausland zwischen 15 und 30% günstiger geführt werden als direkt über die Swisscom. Technisch ist also Call by Call im Mobilfunkbereich kein Problem. Politisch wird es aber in Deutschland weiterhin von der Regulierungsbehörde verhindert, die damit nach eigenen Aussagen die neuen Mobilfunkanbieter E2 und E-Plus vor zuviel Konkurrenz schützen will.
Um bei Telefonaten vom Mobilnetz aus zu sparen, ist zur Zeit vor allem Callback sinnvoll. Dabei lässt man sich von einem Computer im Ausland anrufen. Callback ist deswegen günstig, weil bei Telefonaten aus dem Ausland nach Deutschland bisher nicht unterschieden wurde, ob das Gespräch im Fest- oder Mobilnetz endet. Doch diese Zustände nähern sich dem Ende. Global Voice ist das erste Beispiel eines Callback-Anbieters, der einen Zuschlag für Gespräche von oder zum Handy berechnet. Er ist zwar mit einem US-cent pro Minute nicht sonderlich hoch - aber er ist ein erster Anfang in eine Richtung, die den Mobilfunknutzern nicht schmecken dürfte.
Neu im Callbackbereich ist das Country Callback von Microcall, das besonders Gespräche innerhalb eines Landes vergünstigt. Ein Telefonat Festnetz->Handy oder umgekehrt kostet bei diesem 38,9 Pfennig pro Minute. Abgerechnet wird im 6-Sekundentakt ohne anfängliches Minimum - deutlich besser, als bei vielen anderen Callbackdiensten. Die Rechnung kommt aus Deutschland. Der genannte Preis enthält 16% Mehrwertsteuer, die von Geschäftskunden als Vorsteuer abgesetzt werden kann. Geschäftliche Mobiltelefonierer sollten daher auf Basis des Nettopreises von 33,5 Pfennig pro Minute vergleichen.
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