Schon besser: So lief der Bundeswarntag 2023 im Radio
Am heutigen Donnerstag um 11 Uhr wurde im Rahmen des bundesweiten Warntags wieder eine Probewarnung an alle am Modularen Warnsystem (kurz: MoWaS) des Bundes angeschlossenen Warnmultiplikatoren wie Rundfunksender und App-Server geschickt. Viele öffentlich-rechtliche und private Radio-Veranstalter haben reagiert und unterbrachen das laufende Programm oder die Nachrichten, um die Warnmeldung vorzulesen, teils sogar mit Wiederholung. Um 11.45 Uhr gab es ebenfalls in den Programmen die Nachricht zur Entwarnung.
Zusatzfunktionen via UKW und DAB+
Bundeswarntag 2023: Autofahrer wurden übers Autoradio gewarnt
Foto: Milling Broadcast via Facebook
Sowohl über die Verbreitungswege UKW als auch DAB+ wurden technische Zusatzfunktionen genutzt. Bei UKW haben viele Sender die auch für Verkehrsmeldungen bekannte Funktion Traffic Programme (TP) oder sogar die Dienste PTY-30/31, die eine automatische Ein-/Umschaltlösung für Notfall- und Katastrophenmeldungen ermöglichen, genutzt. Wer beispielsweise im Auto gerade MP3-Musik gehört hatte, wurde somit informiert, sofern die TP-Funktion aktiviert war.
Umfangreicher waren die Warn-Funktionen über das Digitalradio DAB+. In Bayern (Testnetz von Bayern Digitalradio im Kanal 10D), Sachsen-Anhalt (landesweites Privatradio-Ensemble im Kanal 11C) und im lokalen Mux Bad Kreuznach (Kanal 12AQ) gab es einen "scharfen Alarm", mit dem geeignete DAB+-Radios mit der Alarmfunktion Emergency Warning Funcionality (EWF) sich aus dem Standby einschalteten oder auf den Warnkanal wechselten. Die Umschaltung auf den Warnkanal beherrschen jedoch auch andere, neue Modelle, die nativ nicht über die EWF-Funktion verfügen, etwa Geräte mit aktuellen Chipsätzen von Frontier Smart Technologies sowie viele Autoradios.
Gerne hätten die Initiatoren die Funktion im Rahmen eines scharfen Alarms auch im ersten, bundesweiten Multiplex (Kanal 5C) erprobt. Stattdessen gab es nur einen Test-Alarm, der in erster Linie nur von Entwickler-, nicht aber von Serien-Geräten empfangbar war. Nach Informationen von teltarif.de wehrten sich vor allem Programmveranstalter und wohl auch die ARD dagegen. Hintergrund: Hörer würden temporär vom laufenden Programm zum Deutschlandfunk als Warnkanal gelenkt. Da es sich lediglich um einen Probe-Alarm handelte, war die Furcht vor Hörerverlusten wohl größer als die Erprobung dieses wichtigen Dienstes. Beruhigend: Aktuell gibt es ohnehin nur wenige EWF-taugliche Empfänger im Handel. Die meisten kommen vom Unternehmen Telestar.
Video: Die Warnung im Deutschlandfunk
Wir haben den Ablauf im Deutschlandfunk beobachtet und in diesem Video dokumentiert:
Die Nachrichten wurden für die amtliche Warnmeldung unterbrochen. DAB+-Radios mit Textdisplay zeigten einen Lauftext mit wichtigen Informationen auf Deutsch, Englisch und Französisch an. Empfangsgeräte mit Farbdisplay übertrugen via Slideshow statt üblicher Programmlogos eine rote Kachel mit der Meldung des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).Für Notfälle gibt es spezielle Radiomodelle. Ein neues von Pearl haben wir in dieser Meldung vorgestellt.