Deutschlandradio: Weiterer Rückzug von UKW
Das Deutschlandradio treibt die Digitalisierung des Hörfunks weiter voran: An insgesamt fünf Standorten in Bayern (Burgbernbach, Burglengenfeld, Hohenpeißenberg und Starnberg) und in Hessen (Oberursel) werden die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur künftig über Antenne weitgehend nur noch digital über DAB+ zu hören sein.
Zusammen mit Deutschlandfunk Nova und dem Sonderkanal "Dokumente und Debatten" sowie neun weiteren privaten Programmen im bundesweiten Programmangebot über Kanal 5C sind diese bereits jetzt digital über Antenne empfangbar.
UKW-Aus am Ende des Monats in ausgewählten Regionen
Deutschlandradio schaltet weitere UKW-Frequenzen ab
Foto: Renkforce
Zum 30. Juni wird die parallele analoge UKW-Ausstrahlung von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur im mittelfränkischen Burgbernheim und oberbayerischen Starnberg beendet. An den Standorten Burglengenfeld in der Oberpfalz und Oberursel im Taunus bleiben der Deutschlandfunk und in Hohenpeißenberg Deutschlandfunk Kultur über UKW verfügbar.
Im Zuge des mittlerweile weit fortgeschrittenen DAB+-Netzausbaus setzt Deutschlandradio bereits seit einigen Jahren in ausgewählten Regionen auf eine rein digitale Programmverbreitung. Der digitale Radiostandard bietet laut Eigendarstellung höchste Klangqualität und zahlreiche Zusatzdienste. Die Verbreitung über DAB+ sei darüber hinaus durch den niedrigeren Stromverbrauch um rund ein Drittel wirtschaftlicher als über UKW. Mit den Investitionen zur Stärkung des DAB+-Sendenetzes folgt Deutschlandradio auch den Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF).
Deutschlandradio begleitet die Umstellung mit Marketing- und Kommunikations-Maßnahmen vor Ort und im Netz. Der regionale Fachhandel ist informiert und steht für alle Fragen rund um DAB+ und die neuen Funktionalitäten zur Verfügung. Darüber hinaus finden in mehreren Regionen "Digitalradiotage" statt, an denen sich Hörer vor Ort durch Fachleute beraten lassen können.
UKW kann in der Schweiz länger laufen
UKW kann unterdessen in der Schweiz nun doch länger laufen, wenn die Sender es wünschen. Wie die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) berichtet wolle der Schweizer Bund die Radios vorerst nicht zwingen, ihre UKW-Sender abzuschalten und ihnen die UKW-Konzessionen Ende Januar 2023 nun doch nicht entziehen. Die Zulassungen laufen nun wie ursprünglich vereinbart bis Ende 2024 weiter.
Wie viele Programmanbieter mitmachen und noch länger analog auf Sendung bleiben, ist jedoch unklar. Bis auf zwei Privatradios haben alle zuvor eine Vereinbarung unterschrieben, die eine UKW-Abschaltung bis Anfang 2023 vorsieht.
Nachfolger soll das Digitalradio DAB+ sein, wo alle Programme bereits zu hören sind. DAB+ ist inzwischen auch der meistgenutzte Weg beim Radiohören in der Schweiz. Vor allem Radiopionier Roger Schawinski wehrt sich jedoch dagegen, seinen Sender Radio 1 analog auf UKW abzuschalten. Er selbst will laut eigenen Angaben weiterkämpfen, damit die UKW-Konzessionen auch über 2024 hinaus verlängert werden.
In der oberbayerischen Region Mittenwald werden in Kürze als erste Region in Deutschland alle UKW-Frequenzen stillgelegt.