Deutschlandradio setzt UKW-Abschaltung fort
Deutschlandradio streicht weitere UKW-Sender
Foto/Logo: Deutschlandradio, Montage: teltarif.de
Das Deutschlandradio schaltet auch in diesem Jahr in mehreren Regionen Deutschlands UKW-Sender ab. Diese wurden bislang für die Verbreitung von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur genutzt. Hörer in den betroffenen Regionen müssen jetzt handeln, um die Programme über den 30. Juni hinaus weiter empfangen zu können. Zu diesem Stichtag sollen die betroffenen Sendeanlagen abgeschaltet werden.
Am Standort Pforzheim gibt das Deutschlandradio die Frequenzen von Deutschlandfunk (89,2 MHz) und Deutschlandfunk Kultur (95,2 MHz) auf. Der Kölner Deutschlandfunk ist darüber hinaus an den Standorten Dessau (107,1 MHz), Eschwege (100,6 MHz) und Hofgeismar (106,9 MHz) betroffen. Für das in Berlin produzierte Programm Deutschlandfunk Kultur werden die Sender Bad Camberg (88,6 MHz) und Gießen (107,5 MHz) aufgegeben.
Wer die Programme des Nationalen Hörfunks in den betroffenen Regionen weiterhin hören möchte, kann versuchen, eine benachbarte UKW-Sendeanlage zu empfangen. Vor allem leistungsstarke Grundnetzsender sind vermutlich auch in den kommenden Jahren noch nicht vom sukzessiven UKW-Rückzug betroffen. Ansonsten bleibt der Umstieg auf das terrestrische Digitalradio DAB+ oder auf die Verbreitung der Deutschlandradio-Programme über Satellit und im Internet.
Deutschlandradio-Intendant: "DAB+ wird von immer mehr Menschen nachgefragt"
Deutschlandradio streicht weitere UKW-Sender
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Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue: "Wir sind aus wirtschaftlichen, ökologischen und technischen Gründen von der Digitalisierung des Radios überzeugt. Die Entwicklung der Hörerzahlen ist eindeutig: DAB+ wird von immer mehr Menschen nachgefragt, die große Benutzerfreundlichkeit spricht ohnehin für sich. Ein dauerhafter Parallelbetrieb von DAB+ und UKW ist daher keine vernünftige Option."
Bereits seit 2018 setzt das Deutschlandradio in ausgewählten Regionen bei der terrestrischen Verbreitung ausschließlich auf DAB+. Das Aus für die Lang- und Mittelwellensender kam sogar schon zum Jahresende 2015. Im Gegenzug wird das bundesweite DAB+-Sendernetz sukzessive ausgebaut. In diesem Jahr werden insgesamt zwölf neue Sendeanlagen in Betrieb genommen. So soll bis zum Jahresende eine 97-prozentige mobile Netzabdeckung erreicht werden.
Anders als das Deutschlandradio steht bei den Landesrundfunkanstalten der ARD und bei privaten Programmveranstaltern der UKW-Ausstieg noch nicht zur Debatte. Beim Branchen-Event "DAB+ im Dialog" war man sich zwar einig, dass die Zukunft des Radios digital ist. Einen Abschalttermin für UKW will die Politik aber vorerst nicht mehr festlegen.