IT-Gipfel

Telekom startet LTE-Pilot-Netz in München

Im Rahmen des IT-Gipfels gingen fünf Sendeanlagen in Betrieb
Von Thorsten Neuhetzki

LTE-Stadtnetze lassen sich aktuell nur mit einem Surfstick nutzen LTE-Stadtnetze lassen sich aktuell nur mit einem Surfstick nutzen
Foto: teltarif.de
Im Sommer startete die Telekom mit ihrem LTE-Stadtnetz in Köln. Es soll Downstream-Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s in die Stadt bringen. Damals kündigte die Telekom an, bis Ende dieses Jahres 100 weitere Städte mit diesem LTE-Netz auf Frequenzen um 1,8 GHz zu versorgen. Nun erst gibt es weitere offizielle Ankündigungen zu weiteren Netzen, ob die Marke von 100 Städten jedoch in den nächsten Tagen noch erreicht wird, darf bezweifelt werden.

LTE-Stadtnetze lassen sich aktuell nur mit einem Surfstick nutzen LTE-Stadtnetze lassen sich aktuell nur mit einem Surfstick nutzen
Foto: teltarif.de
Öffentlichkeitswirksam hat sich die Telekom für ihren Start des Pilotnetzes in München den 6. Nationalen IT-Gipfel herausgesucht, so dass neben dem Telekom-Chef René Obermann auch Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Ort waren. Sie testeten den Angaben in der Telekom-Pressemitteilung zufolge eine Videokonferenz in HD-Auflösung auf einem Tablet über das Netz.

Ausbau in vielen Städten läuft

On Air gegangen sind zunächst 5 Sender auf dem Messegelände in München. Erst im kommenden Jahr, nach dem Abschluss der Pilotphase, sollen auch die Innenstadt der Landeshauptstadt und Gewerbegebiete mit dem schnellen Mobilfunknetz erschlossen werden. Zum Ausbau in weiteren Städten machte die Telekom keine Angaben. Aus gut informierten Kreisen war aber zu hören, dass der Ausbau in vielen Großstädten läuft. Wann die Sender hier jedoch auch senden bzw. wann das Signal für die Nutzung freigegeben wird, ist jedoch offen. Aktuell gibt es ohnehin nur wenige Endgeräte, die das Signal bereits verarbeiten können. Die Telekom selbst verkauft aktuell lediglich einen LTE-Surfstick, Tablets und Smartphones mit LTE sind - nicht nur bei der Telekom - Mangelware. Hier ist erst im kommenden Jahr mit Besserung zu rechnen.

Für die Stadtnetze verwendet die Telekom das Frequenzband rund um 1,8 GHz, während auf dem Land Frequenzen um 800 MHz zum Einsatz kommen. Diese bieten eine bessere Ausbreitung in der Fläche. Die 1,8-GHz-Frequenzen sind, anders als die 800-MHz-Frequenzen, auch nicht mit Ausbauauflagen belegt. Die Stadtnetze dürfen also auch gebaut werden, wenn in den entsprechenden Bundesländern die Netze auf dem Land noch nicht verfügbar sind. Nach eigenen Angaben hat die Telekom alleine in Bayern jedoch bereits 180 LTE-Anlagen in Betrieb.

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