Streaming-Bundles werden Standard
Immer häufiger kommen TV und Streaming im Paket
Screenshot: teltarif.de, Quelle: waipu.tv
Lange standen sich TV- und Streaming-Branche kritisch gegenüber. Trotz Netflix & Co. wurde dem Fernsehen noch eine rosige Zukunft vorhergesagt. Mittlerweile ist aber in einem Punkt Ernüchterung eingekehrt: TV wird weiter existieren, kann aber nicht ohne Streaming. Und das spiegelt sich mittlerweile auch in der Vermarktungsstrategie von OTT-Diensten wie waipu.tv oder Magenta TV wider.
Immer mehr Kooperationen
Immer häufiger kommen TV und Streaming im Paket
Screenshot: teltarif.de, Quelle: waipu.tv
Fast täglich kommunizieren die Anbieter neue Partnerschaften, so gibt es waipu.tv beispielsweise mittlerweile im Bundle mit Netflix und DAZN, hinzukommen sollen Sky und Paramount+. Ganz aktuell gibt es eine weitere Partnerschaft mit ARD Plus. Ähnlich sieht es bei Magenta TV der Deutschen Telekom aus, hier gehen neben RTL+ vor allem Netflix und Disney+ im Paket mit über die Ladentheke.
Ganz uneigennützig sind diese Partnerschaften selbstredend nicht. Für TV-Streamer wie waipu.tv ist es eine einfache Kalkulation: Abonnenten sollen erst gar nicht vom TV zu Netflix und Sky abwandern, sondern deren Produkte direkt im Paket mitbuchen. Der sogenannte One-Stop-Shop wird in der Branche immer relevanter und in diesem Geschäft haben nur wenige Dienste die Nase vorn. Wichtig ist aber vor allem: Inhalte von Netflix, Paramount und Sky werten das eigene Produkt mit hochkarätiger US-Ware auf. Und genau daran mangelt es.
Was ist für die US-Konzerne drin?
Das Geschäftsmodell ist auch für die US-Branchenriesen interessant, denn OTT-Dienste ergänzen sich mit ihrem eigenen Angebot. Zumal längst nicht alle Anbieter wie zum Beispiel Amazon zusätzlich FAST-Channels vermarkten. Netflix erreicht durch Kooperationen mit waipu.tv und Magenta TV vor allem auch Fernsehzuschauer, die andernfalls vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen wären, ein Streaming-Abo zu buchen.
Was man ebenfalls nicht vergessen darf: Im Gegensatz zu den monatlich kündbaren SVoD-Abos binden sich TV-Zuschauer häufiger und länger an ihren Anbieter, so sind dort Vertragslaufzeiten von 24 Monaten keine Seltenheit, insbesondere die Telekom bindet ihre Kunden mit Magenta TV und Breitbandanschluss gerne länger an das konzerneigene Fernsehprodukt. Dabei handelt es sich schließlich um verlässliche und planbare Umsätze.
Kostensenkung auf beiden Seiten
Streaming-Bundles bieten für alle Seiten Möglichkeiten zu Einsparungen. Offeriert waipu.tv zum Beispiel seinen Abonnenten ohnehin Bundles mit Netflix aktiv, muss Netflix diese Zielgruppe nicht mehr mit eigenen Marketingmaßnahmen umwerben. Auch für Abonnenten selbst kann sich die Buchung beim TV-Streamer lohnen, denn die Kombiangebote sind in der Regel immer etwas günstiger als eine separate Buchung
Nicht zuletzt ist es komfortabler, alle Streaming-Buchungen in einem Kundenbereich vorzufinden - und letztendlich zusammen mit einer gemeinsamen Rechnung vom Konto oder der Kreditkarte abbuchen zu lassen. Es ist also davon auszugehen, dass Streaming-Bundles keine Eintagsfliege bleiben, sondern in Zukunft bei immer mehr Anbietern auf der Menükarte stehen.