Vodafone UK führt Extra-Kosten für EU-Roaming an
Das Vereinigte Königreich ist kein Bestandteil der Europäischen Union mehr. Das bekommen sukzessive nun auch die Mobilfunkkunden diesseits und jenseits des Ärmelkanals zu spüren. Jüngstes Beispiel ist die britische Vodafone-Landesgesellschaft. Diese kündigt auf ihrer Webseite an, in einigen Tarifen künftig wieder zusätzliche Gebühren für die Nutzung auf dem europäischen Festland zu berechnen.
Die Änderung greift den Angaben zufolge ab 6. Januar 2022. Betroffen sind Kunden, die ihren Vertrag ab dem 11. August abschließen. Bestandskunden und Interessenten, die sich kurzfristig noch vor dem 11. August für einen britischen Vodafone-Vertrag entscheiden, müssen in den EU-Staaten keine zusätzlichen Kosten für die Mobilfunknutzung zahlen, solange sie keinen Tarifwechsel vornehmen.
Diese Kunden sind betroffen
Der Brexit sorgt für neue Roamingkosten
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Im ersten Schritt sind Kunden nicht betroffen, die einen Vertrag mit 4-Xtra-Vorteilen besitzen. Alle anderen Vertragskunden von Vodafone in Großbritannien, die ihren Vertrag ab 11. August abschließen oder ändern, zahlen ab 6. Januar Zusatzgebühren für International Roaming in den EU-Staaten. Es werden allerdings keine Aufpreise auf Gesprächsminuten, SMS und die mobile Internet-Nutzung berechnet. Stattdessen ist ein Pauschalbetrag, der die Nutzung des für Großbritannien gebuchten Tarifs in der Europa-Zone ermöglicht.
Ein Tagespass kann für 2 britische Pfund (umgerechnet rund 2,36 Euro gebucht werden. Wer den Pass gleich für acht Tage bucht, zahlt 8 Pfund (9,44 Euro) und somit rechnerisch die Hälfte dessen, was der Tagespass kostet. Keinen weiteren Preisvorteil gibt es bei der 15-Tage-Option, die mit 15 Pfund (17,69 Euro) zu Buche schlägt. Nutzer von Pay-as-you-go-Tarifen sind von den Extra-Kosten für EU-Roaming vorerst nicht betroffen.
Vodafone ist nicht allein
Vodafone ist nicht der erste britische Mobilfunk-Provider, der wieder zusätzliche Gebühren für International Roaming auf dem europäischen Festland angekündigt hat. Wie berichtet gehen EE und Three ähnliche Wege. Umgekehrt hat der österreichische Netzbetreiber A1 hohe Zusatzkosten für Roaming im Vereinigten Königreich und Anrufe von Österreich nach Großbritannien eingeführt.
Für deutsche Mobilfunkkunden gilt "Roam like at home" derzeit auch noch im Vereinigten Königreich. Diese Regelung läuft aber zumindest bei o2 zum Jahresende aus. Die Telefónica-Marke behält sich aber eine Verlängerung vor.