A1: Versorgen bereits 3,8 Millionen Österreicher mit 5G
Die A1 Telekom gehört zu etwa 51 Prozent dem mexikanischen Telekommunikations-Milliardär Carlos Slim.
Foto: A1 Telekom Austria Group
Der größte und älteste Mobilfunkanbieter in Österreich heißt A1, einige Leser kennen ihn noch unter "Mobilkom Austria", die ehemalige staatliche Telekom Austria, heute ein privates Unternehmen.
Ultraschnelles "5Gigagnetz"
Die A1 Telekom gehört zu etwa 51 Prozent dem mexikanischen Telekommunikations-Milliardär Carlos Slim.
Foto: A1 Telekom Austria Group
Der Anbieter ist dabei, "ultraschnelles mobiles Breitband für Stadt und Land" aufzubauen, weil nur ein "5Giganetz" die "Voraussetzung für flächendeckende Digitalisierung" sei.
Somit teilt das Unternehmen diese Woche mit, dass sie bereits mehr als 3,8 Millionen Menschen in ganz Österreich mit der neuen Mobilfunk-Generation 5G versorgen. Nähere Angaben zur verwendeten Technik (Genutzte Frequenzen und Kombinationen, 5G NSA, 5G SA oder 5G DSS) machte das Unternehmen dabei nicht.
Alleine seit Anfang des Jahres habe A1 rund 1.000 neue 5G Standorte in Betrieb genommen und bringe damit mobiles Breitband sowohl in die großen Städte als auch in ländliche Regionen. In Kombination mit dem nach eigenen Angaben "größten Glasfasernetz Österreichs", das sich bereits über mehr als 61.000 Kilometer erstreckte vereint das A1 „5Giganetz“ die besten Breitband-Technologien, betont das Unternehmen.
Volles Potenzial der Digitalisierung: 2023 5G flächendeckend?
A1 Group Chef Thomas Arnoldner (seit 2018) war vor bei T-Systems Austria und Alcatel-Lucent Austria (später Nokia).
Foto: A1 Telekom Austria Group
Der Vorstandsvorsitzende der A1 Group, Thomas Arnoldner erklärt das so: „Erst mit einem flächendeckenden und hochqualitativen Zugang zu digitalen Medien, Services und Geschäftsmodellen lässt sich das volle Potenzial der Digitalisierung in Österreich entfalten. Wir tragen als Unternehmen aktuell noch mehr Verantwortung, denn die digitale Infrastruktur, in die wir jährlich rund 450 Millionen Euro allein in Österreich investieren, ist die Grundlage für künftiges Wachstum, höhere Innovationskraft und neue Perspektiven im ländlichen Raum.
Das sichert Arbeitsplätze und bringt Wettbewerbsvorteile. Mit aktuell rund 1.500 5G Standorten versorgen wir bereits jetzt 3,8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher mit 5G und kommen so unserem Ziel, Österreich 2023 flächendeckend mit 5G auszustatten, in großen Schritten näher. Das bleibt dennoch ein Kraftakt, und das neue Telekommunikationsgesetz wäre hier eine gute Chance, um einen schnelleren Breitbandausbau noch attraktiver zu machen.“
Derzeit 1 GBit/s, künftig 10 GBit/s ?
Bei A1 ermöglicht 5G derzeit Bandbreiten von bis zu 1 GBit/s, in "weiterer Folge" sollen es bis zu 10 GBit/s werden. Damit werde 5G ein wichtiger Baustein für die Versorgung ländlicher Gebiete mit schnellem Breitband sein. Durch niedrige Reaktionszeiten im Millisekunden-Bereich sollen Anwendungen in Echtzeit möglich werden, etwa für die Steuerung von Maschinen und Produktionsprozessen, im Bereich der Mobilität, oder für Unterhaltungsanwendungen. In Kombination mit einer höheren Energieeffizienz und mehr vernetzbaren Geräten pro Zelle soll 5G auch die Basis für das Internet der Dinge (IoT) und Smart Cities bilden.
A1 5G Campus-Netze für Unternehmen
Im Gegensatz zu Deutschland laufen in Österreich die Campus-Netze für die Industrie auf den jeweiligen Mobilfunkanbietern zugewiesenen Frequenzen. A1 bietet solche Campus-Netze speziell für die Industrie an. Alternativ kann es "überregionales Network-Slicing" geben, was die Bereitstellung von dezidierter (exklusiver) Netzwerkkapazität für spezielle Anwendungen erlaubt.
Damit sollen die Vorteile von 5G, wie geringere Verzögerungsraten, mit gleichzeitig höchster Sicherheit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit kombiniert werden, da die genutzten Netzwerkkapazitäten für den entsprechenden Anwendungsfall reserviert werden und nicht, wie im öffentlichen Mobilfunknetz, mit anderen Nutzern geteilt werden müssen.
Verschiedene 5G-Pilotprojekte realisiert
Das erlaubt neue und innovative Anwendungen für Unternehmen. A1 sieht sich hier als Pionier bei der Markteinführung. Einige Projekte wurden von A1 bereits am Flughafen Wien, in den Smart Factories von Magna (Autozulieferer), in SPAR Supermärkten (vergleichbar EDEKA oder REWE in Deutschland) oder im Rahmen der automatisierten Zugsteuerung der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) realisiert.
Fahrtechnik Zentrum funkt mit 5G
A1 hat das Fahrtechnik Zentrum Teesdorf des ÖAMTC (Österreichische Automobilclub, analog zum deutschen ADAC) als erste Anlage seiner Art mit 5G Mobilfunk ausgestattet. Damit sei eine der modernsten Fahrtechnik-Anlagen Europas optimal für die Fahrsicherheitstrainings von morgen vorbereitet.
Die Teilnehmer der angebotenen Trainings erhalten die Möglichkeit, auch den Umgang mit neuen Technologien und Assistenzsystemen zu lernen. Darüber hinaus soll 5G das Entwickeln und Testen von teilautonomen und autonomen Mobilitätslösungen ermöglichen.
Ausbau soll beschleunigt werden: Stolz auf Chip-Netztest
A1 kündigte an, den weiteren Ausbau ("Roll-out") dieses Jahr noch "deutlich vorantreiben", um den 5G Versorgungsgrad in Österreich weiter zu steigern.
Mit Stolz nahm A1 den vor wenigen Tagen veröffentlichten Chip-Netztest zur Kenntnis, der dem A1 Netz mit 74 Prozent in den Städten und 27 Prozent auf dem Land die beste Verfügbarkeit unter den 5G-Netzen im 3,6 GHz Bereich bescheinigte. Auch bei Messungen während Autofahrten hatte A1 laut Chip die "schnellsten Downloads" erreicht.
Wem gehört A1 heute?
A1 gehört zur in Österreich und Europa tätigen Telekom Austria Group, die wiederum mehrheitlich zum mexikanischen Telekommunikationsunternehmen América Móvil (Carlos Slim) gehört, was insgesamt über verschiedene verschachtelte Beteiligungen einen Anteil von 51 Prozent an der A1-Group hält. Zweiter Großaktionär ist die staatliche Österreichische Beteiligungs AG mit 28,42 Prozent. Der Rest der Aktien befindet sich in Streubesitz. A1 ist mit der Vodafone Group "befreundet" (Zusammenarbeit bei bestimmten Angeboten und beim Roaming), der ehemalige A1-Chef Hannes Ametsreiter leitet heute Vodafone Deutschland.
Was die Fachzeitschrift Chip in der Schweiz gemessen hat, lesen Sie in einem weiteren Artikel.